Lebensmittelliste: Fleisch
Fleisch war das ganze Jahr über verfügbar. Allerdings mussten die Schlachttermine auf die kirchlichen Feiertage, die Fastenzeiten und auch das Wetter – bei Hitze verdarb das Fleisch zu schnell – abgestimmt werden.
Im Hochmittelalter wurde vor allem „zahmes Fleisch“ gegessen. Archäologische Untersuchungen an Knochenmaterial zeigen auch auf Burgen einen Haustieranteil von über 90 %.
Fleisch | Anmerkungen |
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"zahmes Fleisch" | |
Gans | Wurde am liebsten gebraten verzehrt. |
Huhn | Auch auf Burgen gehalten. |
Kaninchen (Haus-) | Im frühen Mittelalter in Südfrankr. domestiziert; erste Nennung 1149. |
Pferd | Pferde, die wegen Alter oder Verletzung sonst nicht zu gebrauchen waren. |
Rind | Geschlachtet wurden meist mind. 2jährige Tiere, Kälber weitaus seltener. |
Schaf | Lamm (Schaf bis zu 1 Jahr alt) galt nach Diätetik als schwer verdaulich. |
Schwein | Neben dem Rind der wichtigste Fleischlieferant. |
Ziege | Vor allem wegen der Milch gehalten. |
"wildes Fleisch" | |
Elch | Nur regional (Funde z. B. aus Hitzacker, Wiprechtsburg, Brandenburg). |
Feldhase | |
Frosch | Wurde z. B. im Kloster Schaffhausen in der Mönchslatrine gefunden. |
Gemse | Nur regional (Gebirge). |
Jagdfasan* | Ab 13. Jh. in "Fasanengärten" gehalten. |
Kaninchen (Wild-) | |
Reh* | |
Rothirsch* | |
Schnecke | Weinbergschnecke als Fastenspeise. |
Steinbock | Nur regional (Gebirge). |
Vögel, diverse | Wildente, Taube, Schwan, Drossel, Rebhuhn, Auerhuhn, Birkhuhn, Pfau. |
Wildschwein* | |
nicht: Ente (Haus-) | erst im späten Mittelalter domestiziert |
nicht: Pute/ Truthahn | 16. Jh.; aus Mexiko; Rezepte zur "Indianischen Henn": Marx Rumpolt, 1581 |
(* Luxus-/ Herrenessen) |