Lebensmittelliste: Getreide
Getreide war im Hochmittelalter das wichtigste Grundnahrungsmittel. Man verarbeitete es vor allem zu Brot und Brei.
Die Getreidehalme wurden bodennah mit der Sichel abgeschnitten. Das Stroh diente als Material zum Dachdecken oder als Bettstroh.
Die Körner konnten im Haushalt mit handbetriebenen steinernen Drehmühlen gemahlen werden. Hauptsächlich nutzte man aber Wasser- und seit dem 12./13. Jh. auch Windmühlen.
Getreide | Anmerkungen |
---|---|
Gerste. gerste | Zum Kochen, als Grieß oder Graupen, in kühleren Gebieten auch als Brotgetreide. |
Hafer. haber, habere | Für Brei (als tägl. Morgenmus); als Pferdefutter. |
Rispenhirse, Echte Hirse. phenich, hirs | Nur für Brei geeignet; hauptsächl. im südl. und östl. Deutschland angebaut. |
Roggen. rocken | Seit 10. Jh.starker Anbau; 12./13. Jh. Hauptbrotgetreide; anspruchslos. |
Weizen. weitze, weisse | Als Brotgetreide, für feine Backwaren, Grieß. |
Weizenarten: Dinkel. dinkel, spelt | Als Brotgetreide; zum Kochen (wird wie Reis gekocht), für Brei. |
Weizenarten: Einkorn | Als Brotgetreide, für Grütze, Mehlspeisen. |
Weizenarten: Emmer | Als Brotgetreide, für Brei; eher selten. |
Weizenarten: Zwergweizen | Als Brotgetreide. |
eher nicht: Buchweizen (kein Getreide, sondern Knöterichgewächs!) | wird nur auf den ärmsten Böden angebaut, verstärkter Anbau erst in der Frühen Neuzeit mit Kultivierung der Moore; vereinzelt seit 12. Jh., im 16. und 17. Jh. häufig nachzuweisen; Norddt. (vereinzelt schon ab 12. Jh.), Niederrheingebiet ab 14. Jh., Klein Görigk, Brandenburg; südl. Niedersachsen ab Ende 14. Jh.; früher Fund Niederlande: Tildonk/ Haacht, Groenstraat, Bauernhof, 10.-12./13.Jh, Ingrid In 't Ven et al. |
nicht: Grünkern (unreif geernteter Dinkel) | erst seit 300 Jahren |
nicht: Reis | erst im SpätMA als teure Delikatesse; Fund: Heidelberg (Frühe Neuzeit) |